Montag, 28. Oktober 2013

39 m² und 150 Kartoffeln...

In der letzten Woche war das Hostel wieder voll ausgebucht. Das bedeutet das noch ca. 20 Personen mehr auf der gleichen Etage wohnen. Es gibt Gruppen die sieht man nur ab und zu mal im Bad oder hört sie wenn sie sich in den Zimmern der je anderen treffen und es gibt Gruppen, wie die von letzter Woche, da fragt man ziemlich schnell nach wann fahren sie wieder und fiebert denn dem Abreisetag entgegen. Sie trafen sich auf dem Gang um bis tief in die Nacht dort zu sitzen und zu schwatzen, was ein Durchkommen in Bad und Küche immer zur Herausforderung werden ließen und vom Putzen will ich gar nicht erst anfangen. Letzte Woche war das wieder meines Zimmersaufgabe, aber auch sie sind  wieder gefahren und am Sonntag war es endlich wieder ruhig. J Wir sind auf die nächsten Gäste gespannt sind aber gerade froh, dass wir wieder allein sind.
Meine letzte Woche war an sich ganz normal. Die Kollegin deren Vater verstorben ist ist wiedergekommen und so sind wir nun wieder vollständig. JAm Donnerstag begleitete meine Mentorin einen unsere Schützlinge mit nach Hause. Ich durfte leider nicht mitgehen, da ich noch zu „frisch“ bin, denn uns ist bei Ihm aufgefallen, dass er schon eine sehr lange Zeit den gleichen Pulli trägt und dieser nicht mehr der Sauberste ist und auch der Geruch langsam sehr unangenehm wurde. Fällt uns so etwas auf müssen wir mit den Eltern Kontakt aufnehmen und da die Familie auch in einem unserer anderen Projekte ist. Geht es in diesem Fall auch um weitere Unterstützungen.
Sie zeigte mir am nächsten Morgen die Bilder, die sie gemacht hat und erzählte mir ein wenig mehr über die Situation der Familie. Sie leben zu 5 in einer Einraumwohnung und schon bei dieser Vorstellung wird dem ein oder anderem wahrscheinlich der Luxus bewusst, den wir in Deutschland für uns beanspruchen. Ein anderer Fakt ist die Wohnung ist 39m² groß dabei habe ich nicht ganz verstanden ob es sich dabei nur um das Zimmer handelt oder um die ganze Wohnung. Die Wände sind grau gefleckt und zum Teil mit „Plüsch“ auf Deutsch die  Wohnung schimmelt und überall wo kein Schrank davor steht, sieht man das ganze Ausmaß. In Deutschland würde sofort ein Amt einschreiten hier ist man froh darüber wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben. Ich habe einmal mehr verstanden warum unser Zentrum für die Kinder so unglaublich wichtig ist und sie abends zum Teil nur widerwillig nach Hause gehen.
Der Freitag hatte jedoch auch einen sehr schönen Aspekt. Bei uns im Haus wurde in der Kapelle geheiratet. Die Tochter einer Kollegin feierte ihren großen Tag. Den ganzen Tag wurde die Kapelle geschmückt und es lag eine positive Aufregung in der Luft. Doch ansonsten verlief der Vormittag ganz normal und ich dachte mir „schade eigentlich, dass ich dann arbeiten muss wenn die Braut kommt“, aber man kann halt nicht alles haben. Nachdem Mittag der Kinder hieß es mit mal auf geht es in die Kapelle. Ich freute mich wollte aber auch gleichzeitig nicht. Schließlich trug ich meine neongrüne Fleecejacke, aber mir wurde deutlich gemacht, dass das vollkommen egal ist. Ich dachte in dem Moment an eine Mitfreiwillige, die sich vor unserer Ausreise genau über so eine Situation den Kopf zerbrochen hatte. Ich hoffe nun nur, dass ich nicht auf so vielen Bildern drauf bin, denn auch wenn ich ganz hinten stand, so stand ich wenn die restliche Gemeinde saß und der Fotograf in die Gemeinde fotografierte. Die Braut freute sich mich zu sehen. Sie kann ein wenig deutsch und wollte dann, dass ich Ihnen auf Deutsch gratulier. Was mir wiederum ganz recht war.
Also startete ich mit einem überraschenden sehr schönen Erlebnis in mein Wochenende.Das wieder ein paar Veränderungen brachte. So werde ich jetzt Samstag nur noch zum Deutschunterrichten fahren und erst am Sonntag mein Sprachkurs bekommen. Mal sehen wie lange ich das so mache, denn das macht mir meine Wochenenden kaputt.
Am Samstag war ich dann abends bei dem besagten Filmfestival. Es war sehr interessant. Der Film „Para Norman“ war gut. Doch viel mehr war ich überrascht als ich einen Animationsfilm über Dresden gesehen habe. Meine Heimat verfolgt mich. J
Auch überrascht hat mich wieder auf weitere Mädels zu treffen, die Deutsch können. Unsere Unterhaltung war sehr lustig. Sie sprachen mit mir in Deutsch und ich sollte ihnen auf Rumänisch antworten, was erstaunlicherweise gut ging. Es war wirklich lustig und wir treffen uns demnächst wieder.
So nun aber zu meinem Highlight der Woche.
Ich bin Maxi Taxi gefahren!!! Das sind hier Kleinbusse, die dann anhalten wenn es jemand wünscht. Entweder von der Straße aus durch winken oder von innen heraus durch ein lautes „Halten bitte“
Ja und wenn man denkt, dass in die Busse nur 12 Leute reinpassen dann hat man sich getäuscht.
Es passen gut 25 Leute rein und es ist irgendwie einfach lustig und auch ein wenig nervig.

Achso nun noch zu den 150 Kartoffeln.
Ich habe heute mehr Kartoffeln als normal geschält und habe mir mal den Spaß gemacht beim waschen der Kartoffeln zu zählen. Ich bin auf 150 gekommen, davon habe ich 135 geschält !!! In 2 Stunden ich weiß nicht , aber ich finde für mich ist das ein Rekord. 

In diesem Sinne bis bald eure Becca
P.s. Diesmal habe ich leider keine Bilder.



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