Montag, 24. Februar 2014

Gelassenheit

Da bin ich wieder zurück in Chisinau.
In den letzten Wochen ist bei mir einiges passiert warum ich nicht dazu gekommen bin einen Eintrag zu verfassen.
Anfangen möchte ich mit meinen Ausflug nach Iasi am letzten Januarwochenende. Am Samstagmorgen 7:15 Uhr traf ich mich mit Emma, Julian und Andrea um gemeinsam mit der Maschrutka nach Iasi zu fahren. An der Grenze war ich etwas aufgeregt zum einen sollte sich doch herausstellen ob ich den Stempel brauche oder nicht. Zum andern wurden wir von der Frau hinter uns angesprochen ob wir evtl. jeweils 2 Zigarettenschachteln nehmen könnten. Sie hatte zu viel dabei.
An der Grenze passierte nicht´ s. Ich bekam einen Ausreisestempel und alles war gut. In Iasi angekommen empfing uns ein eisiger Wind und ein leichtes schneien. Wir entschieden uns mit einem gemütlichen Mittag zu starten und den weiteren Tag zu planen. Dank Gabi hatte ich auch einen Reiseführer mit Stadtplan. Wir entschieden uns die Hauptfußgängerzone entlang zu spazieren. In der kath. Kathedrale bekamen wir eine spontane Führung freute sich der Küster einmal 4 interessierten Jugendlichen seine Kirche zeigen zu können. Das Wetter machte es leider alles sehr ungemütlich.

Am Abend kamen wir in unserem Hostel an, dort wurden wir mit einem etwas erstaunten Gesicht empfangen und uns wurde zu verstehen gegeben, dass es keine 2 Zimmer mehr gibt sondern nur 1 mit drei Betten. Wir waren aber 4 und der Hostelvater meinte er könnte noch ein Bett zusätzlich in dieses Zimmer stellen und würde uns dafür aber mit dem Preis entgegenkommen. Wir stimmten zu und brachen wieder auf um noch etwas für den Abend zu finden. Unsere Suche führte uns in ein Restaurant in der Nähe von außen sah es sehr modern aus. Innen fühlte man sich in die 50iger zurück versetzt. Zu unserem Glück spielte auch noch eine „Live – Band“, was zum Teil die Verständigung sehr schwer machte, da das E - Piano mit programmierten Melodien doch sehr laut war. Wir entschieden uns zu Essen und danach weiter zu ziehen. Als wir später am Abend noch einmal an diesem Restaurant vorbeikamen spielte die Band immer noch und es tanzten viele Leute und das Lokal hatte sich stark gefüllt waren wir doch ziemlich allein gewesen.
Sonntag ging es dann wieder zurück nach Chisinau waren wir noch bei Dagmar (von der dt. Botschaft) zu Kaffee, Kuchen und Tee eingeladen. So klang das Wochenende in aller Gemütlichkeit aus und ich war beruhigt, dass die Stempelangelegenheit geklärt war.
Am Montag ging ich dann etwas erkältet auf Arbeit und genoss einmal mehr die Wärme in der Küche.
Dienstagvormittag durfte ich auch noch arbeiten doch vor dem Essenausteilen traf unsere Apothekerin auf mich und meinte nur ich sehe ziemlich krank aus (rote Nase, tränende Augen und wenig Stimme). Ich meinte aber es geht mir gut. Sie sprach daraufhin mit Sora Betty diese wiederum kam zu mir und schickte mich nur noch nach Hause. Ich bekam noch einen Anruf, dass ich zum Mittagessen wiederkommen solle. Ich legte mich schlafen und verschlief den ganzen Nachmittag. Abends rief mich noch einmal ganz besorgt die Schwester an ob wirklich alles gut ist und wenn es mir den nächsten Tag nicht besser gehe solle ich zuhause bleiben. Sie würde mich aber noch einmal anrufen.
Am Dienstagnachmittag bekamen wir in unserem Zimmer auch noch mal kurz Besuch vom „Hausmeister“. Er schaffte es die Heizung tatsächlich zum funktionieren zu bringen. Hatten wir im Hostel weder Heizung noch warmes Wasser und ads ist bei -20°C nicht angenehm.  So hatten wir danach wenigstens ein warmes Zimmer und zum warm duschen bekamen wir einen Schlüssel für ein Hotelzimmer. Im Hotel gibt es ein „Noterwärmer“ für das Wasser. So fehlte es uns an nicht´ s mehr.
Am Mittwochmorgen stand ich pünktlichst auf wusste ich doch nicht genau wann mich die Schwester noch einmal anruf und dass Ordensschwestern immer zeitig aufstehen ist glaub ich kein Geheimnis. Ich durfte am Mittwoch wieder arbeiten und auch am Donnerstag.
Seit Sonntag hatte es immer mal wieder geschneit und am Donnerstag schneite es die ganze Zeit. Ich freue mich im Normalfall immer über Schnee doch wusste ich, dass ich am Donnerstagabend um 11 den Bus nach Bukarest nehmen wollte. Auf Arbeit wurde ich mit den Worten verabschiedet „Gute Reise, Gott sei mit Dir und hoffentlich ist es ein großer Bus“.
Ich machte mich an dem Abend gespannt und etwas eher auf den Weg da Marina zum einen extra auf mich wartete, dass sie sich noch von mir verabschieden kann und zum anderen auf Grund des Schnees. So kam es, dass ich 22:20Uhr am Hauptbusbahnhof ankam. Dort stand auch tatsächlich ein großer Bus, aber mit dem Schild Abfahrt 22:30Uhr ich dachte gut nicht meiner schauen wir mal was dann für mich kommt. Ich wurde aber sofort angesprochen und mir wurde nur gesagt ich solle mein Ticket schnellst möglich tauschen damit ich noch in den Bus einsteigen kann, denn das ist der letzte für den Abend alle anderen späteren fallen aufgrund des Wetters aus. Am Ticketschalter wurde mir meine Tasche schon einmal abgenommen und die Dame hinterm Schalter gab ihr bestes und so bekam ich noch ein Ticket und durfte einsteigen. Eine Situation, die es so in Deutschland nicht gegeben hätte, welcher Schalter arbeitet schon bis 23Uhr?

22:45 Uhr klingelte noch einmal mein Telefon und es war wieder die Schwester, die wissen wollte ob alles gut ist. Ihr erzählte ich meine Geschichte und sie meinte, dann ist ja alles gut, schlaf gut und gute Reise. Ich war in dem Moment so glücklich eine so besorgte „Personalchefin“ zu haben.
man sollte sich gemerkt haben wo man das Auto geparkt hat! 
Meine weitere Reise verlief ohne Problem. Freitagmorgen kamen wir um 7 in Bukarest an die 6 Stunden Aufenthalt nutzte ich um meinen Zwischenbericht zu schreiben. In Berlin die 2 Stunden nahm ich um ein wenig anzukommen und eine richtige Streuselschnecke zu essen. J
Mit dem Bus ging es dann nach Dresden dort wurde ich mit einem heißen Kakao von Freunden empfangen und natürlich gab es einiges zu erzählen. Ich war dennoch sehr angespannt schließlich wussten meine Eltern nicht, dass ich schon Freitagabend vor der Tür stehen werde. Die Reaktionen waren aber so wie ich sie irgendwie erwartet habe. J Mit moldauischen Sekt und Schokolade ließen wir gemeinsam den Abend ausklingen.
Es folgte eine wunderschöne Seminarwoche in Dresden und jede freie Minute wurde genutzt um doch das ein oder andere bekannte Gesicht wieder zusehen. Am Ende der Woche war ich geschafft, glücklich, gespannt und irgendwie auch froh wieder aufbrechen zu können.
Am Montag den 10.2 ging es dann in aller früh (4:45Uhr) mit dem Bus wieder nach Berlin. Doch nicht allein nahm ich doch meine beste Freundin Jenny direkt mit. In Berlin trafen wir dann noch auf Michaela meine neue Mitfreiwillige und Agathe (franz. FW. hier in Chisinau). Zusammen flogen wir nach Bukarest dort warteten
wir warten
wir auf eine Maschrutka abends um 8 kam dann auch eine, welche uns mitnahm und so kamen wir am 11.2 morgens um 5 hier wieder an. Geschafft und froh wieder angekommen zu sein fielen wir in die Betten und schliefen erst einmal eine Runde. Zum Mittag waren wir auf Arbeit eingeladen. Es war so schön sie alle wieder zu sehen und die Begrüßungen waren alle sehr herzlich.
Mittwoch begann Michaela bereits mit arbeiten. Jenny und ich machten uns auf den Weg in die Innenstadt. Donnerstag das Gleiche Bild und den Abend ließen wir zu dritt in einer Pizzeria ausklingen. Freitag durfte auch ich wieder arbeiten und ich nahm Jenny einfach mit um ihr meine Arbeit einmal genauer zu zeigen. Am Freitagabend hieß es dann wieder auf zum Bus flog Jenny doch von Bukarest aus zurück.
Wir hatten uns im Vorhinein entschieden ein gemeinsames Wochenende in Bukarest zu machen und haben ein Hostel gebucht gehabt. Dort kamen wir auch am Samstagmorgen 7 Uhr an. Das Hostel sah von außen nicht aus wie ein Hostel und so entschieden wir uns ein wenig zurück auf die Hauptstraße zu gehen und erst mal einen Kaffee zu uns zu nehmen und dann nochmal nach der Adresse zu schauen. Diese stimmte. Wir machten uns also auf den Weg zurück zu der Adresse wurden dort diesmal auch empfangen mit den Worten „Wir haben ein Problem ihr Zimmer ist belegt!“ Der Hostelvater bot uns aber an nach einer anderen Möglichkeit zu suchen. Nach einigem Hin und Her bekamen wir ein Zimmer im Nachbarhostel und er versprach uns für die Mehrkosten am nächsten Tag zum Flughafen zu bringen. Wir dachten ein Fairer deal. Wir luden unsere Sachen ab und machten uns auf den Weg in die Stadt. Bei schönstem Wetter schauten wir uns gemeinsam das Stadtzentrum an.  Sonntagmorgen warteten wir vergeblich auf unseren versprochenen „Chauffeur“. Tja ja so ist das mit der Zuverlässigkeit, aber wenn ich das nächstemal bei ihm buche bekomme ich alle Referenzen zurück d.h. ich wohne kostenlos für eine Nacht bei ihm im Hostel. Wer´s glaubt!
Wir kamen aber dennoch rechtzeitig am Flughafen an. Jenny checkte ein und ich wartete draußen auf meine Maschrutka die mich zurück nach Chisinau bringen sollte.
Eine wunderschöne Woche war damit zu Ende und es war sehr schön jemand mal meine Welt hier zeigen zu können, andererseits auch ein wenig komisch.






Seit letztem Montag ist alles wieder beim alten ich geh normal arbeiten. Eine Ausnahme ist natürlich, dass Michaela nun dauerhaft hier ist und ich so abends nicht mehr allein Essen muss und auch an den Wochenenden nicht mehr allein bin. Wir waren gemeinsam in der „Opera si Balet“ und haben uns Schwanensee angeschaut, haben gemeinsam gekocht und haben Lissi in ihrem Projekt besucht. So geht es nun gestärkt, gespannt, gut gelaunt und gemeinsam die 2. Halbzeit.
Ich habe bei meinem Deutschlandbesuch gemerkt, dass ich um einiges gelassener geworden bin und auch die 2. Hostelakion mich nicht mehr allzu sehr „schockiert“ hat. Hier ist alles halb so schlimm und niemand plant weit im Voraus und genau das ist das was mir hier so gefällt.

In diesem Sinne
Bis bald eure
Becca

P.s. Ich wurde darauf angesprochen, dass man in meinem Blog nicht allzu viel von Arbeit lesen kann. Dazu möchte ich sagen. Ich arbeite mit Schulkindern helf ihnen bei den Hausaufgaben und natürlich machen wir die ein oder andere Aktion mit den Kindern.
Alles andere sind aber Einzelschicksale, die ich nicht öffentlich preisgeben möchte!

Möchte jemand etwas ausführlicher wissen, dann bitte keine falsche Scheu haben und mich einfach direkt über das Kontaktformular links kontaktieren.