Dienstag, 15. Oktober 2013

Besuch aus Dülmen …


Meine Legalisation startet und der Papierkram ist geschafft. 
Ich brauch für mein Aufenthalt hier kein direktes Visum jedoch eine Legalisation, denn als EU Bürger darf ich mich ohne Visum und Legalisation 90 Tage in der Moldau aufhalten, da ich aber länger hier bleibe bedarf es der besagten Legalisation.
Dafür brauchte ich allerhand Dokumente.
Zum Teil musste ich diese auch schon in Deutschland vorbereiten so hatte zum Beispiel mein polizeiliches Führungszeugnis schon 2 Stempel mehr als normal. Doch das reichte noch nicht, denn nun wurde es hier übersetzt und hat nun noch einen Stempel mehr, da es notariell beglaubigt werden musste, dass die Übersetzung auch wirklich richtig ist. Desweiteren brauchte ich ein Gesundheitszeugnis, ein Lichtbild, den Nachweis eines Wohnsitzes und Arbeitsplatzes ( dieser muss eine Urkunde nachweisen das er legal ist) und eine Bestätigung, dass ich mich hier finanziell über Wasser halten kann.
Letzteres stellte erstaunlicher Weise das größte Problem dar, denn sowohl mein Kontoauszug als auch mein „Arbeitsvertrag“ sind nun mal auf Deutsch. Das wollte die gute Dame hinter dem Schalter aber nicht akzeptieren, da sie meinte wenn man in Deutschland aufs Amt geht braucht man auch alle Dokumente auf Deutsch, womit sie ja irgendwie auch recht hat. Stellte sich nur die Frage reicht es wenn wir es selbst übersetzen oder muss es wieder notariell beglaubigt werden. Sie meinte es reicht, wenn wir es selbst kurz zusammenfassend übersetzen. Also begaben Vera (meine Mentorin) und ich uns ins nächste Internet Café. Dort wurden wir von einer sehr „angenehmen“ Duftwolke begrüßt. Wir baten um den Platz an der Tür und das diese bitte geöffnet bleibt. Dieser Wunsch wurde uns sogar erfüllt und das Übersetzen konnte beginnen. Ich übersetzte es ins Englisch und Vera dann weiter ins Rumänische. Am Ende kam ein Word Dokument heraus mit 10 Sätzen dies unterschrieb ich und wir gaben es ab. Die  Frau war erstaunlicher Weise zufrieden und jetzt heißt es ein Monat warten und dann bin ich legalisiert!
Meinen im letzten Blogeintrag erwähnten Fotografenbesuch möchte ich euch auch nicht vorenthalten.
Am Montag nahm ich meinen freien Nachmittag in Anspruch um mich in Ruhe für den Fotografen fertig zu machen. Ich holte Vera dann von Arbeit ab um mit ihr gemeinsam zu gehen der Übersetzung wegen. 
Wir gingen gemeinsam und zu unserem Ziel wurde ein kleines Fotogeschäft. Ich ging davon aus das die Fotos vielleicht im Hinterraum gemacht werden oder in einem anderem Geschäft. Zu meiner Überraschung meinte die „Fotografin“ aber nur, stell dich hier hin. Hinter mir war ein breiterer weißer Streifen in der sonst blauen Wand. Sie zückte ihre Kamera (eine kleine Digitalkamera à keine Spiegelreflex) und machte ein Foto zeigte mir dieses und zog es dann auf ihren Laptop. Dort bearbeitete sie es noch ein wenig, zu meinen wie ich finde Ungunsten (etwas zu hell wodurch meine roten Wangen, denn in dem Laden war sehr warm, noch stärker hervorstechen und meine Haare hat sie auch irgendwie glatter gemacht), und drucke es anschließend auf Fotopapier aus.
Was soll´s Vera meinte nur es soll ja nicht mein neues Facebookprofilfoto werden und für den Pass reicht es allemal.
So einfach ist es also Passfotos zu machen und für 4 Fotos inklusive Bearbeitung habe ich umgerechnet 1,18€ bezahlt. Wiedermal ein Preis, den sich gerne deutsche Fotografen abgucken können.
Ich bin seit Dienstag auch nicht mehr allein als Freiwillige. Zu mir gesellen sich 2 Priesteramtskandidaten (Valerike und Leonardo) aus Rumänien, die es daher natürlich um einiges leichter haben als ich mit der Verständigung. Sie bleiben bis nächsten Juni und Mael aus Frankreich. Sie kommt 2 mal die Woche zum helfen. Beruhigender Weise hat sie das gleiche Verständigungsproblem wie ich, weshalb wir uns auf Englisch unterhalten können. Was mit den beiden Rumänen wiederum nicht möglich ist. Sie bleibt allerdings auch nur bis Dezember, es ist ihr Praxissemester.
Diese Woche war auch die Woche der Ausflüge da wir wider aller Erwartungen noch einmal richtig schönes Wetter hatten.
So machten sich die Alten am Donnerstagnachmittag auf den Weg und wir uns am Freitagnachmittag mit den Kindern. Es ging in einen Park hier bei uns in der Nähe und es war einfach schön rauszukommen sich draußen zu bewegen und zu spielen sowie anschließend ein gemütliches Picknick in der Sonne zu genießen.
Nach diesem Ausflug ging es in ein verlängertes Wochenende, das ist auch der Grund warum ich heute erst schreibe.
Samstag ging es wie gewöhnlich zum Sprachkurs und danach schlenderte ich noch ein wenig die Hauptstraße herunter. Wobei ich das Wetter genoss und einer, meinem Geschmack nach, guten Band in einem Park lauschte. Ich kaufte noch ein wenig ein und fuhr dann zurück.
Sonntag ging es dann wieder zur Kirche wo ich durch Zufall auf Elisabeth (die andere dt. Freiwillige) traf. Nach der Messe entschieden wir noch ein wenig gemeinsam die Straß entlang zu schlendern wo wir durch wirklich großen Zufall auf ihren Mitfreiwilligen Lukas trafen. Wir schwatzen kurz miteinander und liefen dann weiter. Mit Plăcintă bewaffnet setzten wir uns an einen Springbrunnen und erzählten über unseren ersten Monat hier über Erfahrungen, Ängste und Sorgen, sowie Wünsche für die nächsten 10 Monate. Es war sehr schön und tat unglaublich gut sich einfach mal mit jemandem direkt austauschen zu können. Es wird sicher auch nicht das Letzte Mal gewesen sein.
Gestern hatte ich meinen 1. Feiertag in der Republik Moldau.
Chișinău hatte seinen 577. Geburtstag, das ist auch der Grund warum alle die hier wohnen frei haben. Zudem staatlichen Feiertag kommt aber auch gleichzeitig noch das Patronatsfest der „großen“ kath. Kathedrale hier in Chișinău.
So begab ich mich gestern Vormittag zur Kirche. Was ja eigentlich kein Problem sein sollte, denn den Weg kenne ich, eigentlich. Doch wenn der Trolleybus plötzlich und ohne Vorankündigung „falsch“ abbiegt wird es dann doch zum Problem, zumal ich spät dran war.
Also stieg ich aus und lief das letzte Stück im Eilschritt, wodurch ich mit Glockenschlag ankam, da hier alles etwas gemütlicher ist, begann die Messe erst 5 min. später. Nach der Messe war noch ein Empfang für alle und man traf das ein oder andere bekannte Gesicht wieder. Zum Beispiel Elisabeth und Lukas und Irene (von der deutschen Gemeinde). Mit Irene schwatzte ich auch noch eine ganze Weile und wir beschlossen uns gemeinsam anschließend in das Getümmel der Stadt zu stürzen.
Es war wirklich viel los und von überall tönte Musik, kam der Geruch von Essen und es gab allerhand Möglichkeiten schöne Dinge und Kitsch zu kaufen. Ein typisches Stadtfest halt.
Wir tranken noch gemeinsam Café und verabschiedeten uns. Danach traf ich durch Zufall auf Irina (eine aus meinem Hostel). Mit ihr ging ich wieder auf das Stadtfest zurück. Sie stellte mich noch ihren Freundinnen vor. Mit denen sie sich vor einer Bühne zu einem rum. Theaterstück verabredet hatte. Ich verabschiedete mich kurz danach aber wieder, da ich nichts verstand, es eng war und wir so ziemlich direkt vor den Boxen standen. Was auf Dauer ganz schön anstrengend war.
Ich wollte nur die große Hauptstraße bis zum Ende laufen und dann in meinen Trolleybus nach Hause steigen, denn ich ging davon aus, dass er am anderen Ende der Straße wieder fahren würde.
Ich schlenderte also in aller Ruhe über die Straße die mit lauter Ständen geschmückt war. Am Ende der Straße fuhren auch tatsächlich wieder Busse, sie bogen halt nur anders ab, wobei ich mir dachte schaden kann es nicht auch noch andere Ecken der Stadt zu sehen. Doch irgendwie kam mein Trolleybus nicht… Es kam nur der normale Bus und der ist etwas teurer als der Trolleybus. Der normale Bus braucht die Stromleitungen nicht, welche der Trolleybus braucht. Ich wollte aber nicht mehr bezahlen, dafür das es mindestens genauso eng werden würde und entschloss mich daher die ganze Strecke zurück zu laufen bis zu der Haltestelle wo ich am Morgen ausgestiegen war.
Als ich ankam standen glücklicherweise auch ein paar mehr Menschen an der Haltestelle und ich ging davon aus das mein Trolleybus nun auch hier ankommen würde. Ich sah ihn auch kommen und freute mich. Doch leider bog er nicht Richtung Haltestelle ab wo ich stand sondern fuhr einfach geradeaus in die andere Haltestelle.
Ich wechselte also die Kreuzungsseite den gesehen T. – Bus schaffte ich nicht mehr, aber das ist hier kein Problem, denn die Busse fahren im ca. 5 min. Takt. Der nächste nahm mich dann erfolgreich mit. Er war auch gar nicht mal so voll wie erwartet und brachte mich nach Hause.
So ging ein ereignisreicher Tag zu Ende und heute sollte es wieder ganz normal weiter gehen.
Dem war aber nicht so ganz. Die erwähnten anderen Freiwilligen waren heute alle nicht da und so war ich wieder allein, was mich nicht so wirklich gestört hat.
Während der Essensverteilung tauchte mit mal ein Mann mit großer Kamera auf und mein Chef beorderte mich zu sich. Es stellte sich heraus das es mal wieder ein deutscher Gast war und bei einem kurzen Gespräch erfuhr ich das er aus Dülmen kommt. Er wiederum war überrascht das ich sofort wusste wo das liegt. Er war der Journalist von Renovabis, das Telefongespräch was ich vor gut 2 Wochen entgegen genommen und übersetzt hatte. Es ist schon lustig was es für Zufällt gibt.


In diesem Sinne bis bald und entschuldigt, dass es erst heute wurde das ich mich gemeldet habe und nicht wie gewöhnlich Sonntagabend.
Es tut mir auch leid das ich diesmal keine Bilder weiter dabei habe, der Grund dafür ist das ich hier gerade ein sehr instabiles Internet habe, wenn ich wieder stabileres Internet habe werden auch die Bilder folgen. Versprochen.
Bis bald eure Becca 

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