Montag, 25. November 2013

Ich bin legalisiert !!!

Am 17. November war Volkstrauertag. Ein Feiertag, welchem ich in Deutschland nur wenig Beachtung schenkte.
Hier jedoch ein großer Tag war. Nach der deutschen Messe wurden Fahrgemeinschaften gebildet und gemeinsam ging es auf den deutschen Soldaten Friedhof. Dort angekommen begrüßte man den Botschafter und seinen Stellvertreter ich habe es ein wenig verpeilt, aber ich habe den Botschafter ja auch schon vor der Kirche begrüßt, warum also noch einmal?
Auf dem Friedhof befindet sich neben den ganzen Gedenktafeln ein großes Kreuz vor diesem wurde ein Kranz niedergelegt und der Botschafter wie auch der Pfarrer sagten ein paar kurze Sätze danach gab es, wie es hier üblich ist, Kekse und andere Süßigkeiten zur Ehre der Toten. Es war ziemlich kalt und windig und so lud uns der Botschafter anschließend zu sich nach Hause ein zum Aufwärmen, Glühwein trinken und Flammkuchen essen.
An alle die jetzt etwa denken der Botschafter wohnt auf 39m² die haben sich ein wenig getäuscht. Der Botschafter besitzt ein großes Haus mit Empfangsräumen. Jaja alles sehr nobel und ich fühlte mich mal wieder ein wenig fehl am Platz.
Im Großen und Ganzen war es aber ein schöner Sonntag und man hat wieder neue Kontakte geknüpft und alte wieder erfrischt.
Am Montag ging es dann gleich weiter mit freudigen Ereignissen am Nachmittag erfuhr ich das meine Dokumente fertig sind!!!
Ich machte mich also voller Vorfreude am Dienstagmorgen auf zu dem lieben Amt für Legalisationsangelegenheiten. Die Vorfreude wurde schon ein wenig getrübt als ich auf Arbeit sagte, dass ich zu diesem Amt will und deshalb später kommen werde, denn Sora Betty meinte, dass ich nochmal zur Bank müsste. Ich war fest entschlossen, dass ich da schon war und nur noch meine Karte abholen müsste.
Ich komme also bei dem besagten Amt an am (hier unter den deutschen) berühmten Schalter 4 erwartet mich ein Dame die kein Englisch kann. Die mir aber erklärt ich bräuchte Kopien von all den Unterlagen, welche ich im Erdgeschoss machen könne. Ich laufe also mit meinen ganzen Unterlagen zurück ins Erdgeschoss zu der Kopierdame lasse meine 17 Seiten! Dokumente kopieren bezahle artig und geh voller Vorfreude wieder hoch. Die besagte Dame erwartet mich wieder gibt mir alle Kopien und ein Original und sagt ich müsse nun in ein anderes Zimmer. Bis dahin dachte ich ich tausche dort meinen ganzen Papierstoß gegen die erhoffte Plastekarte.
Im Zimmer saßen viele Menschen und ich wurde gebeten draußen auf dem Gang zu warten. Dies tat ich und es versammelten sich noch mehr Menschen die ebenfalls mit allerhand Papier in der Hand vor dem Zimmer Platz nahmen. Nach ca. 10 min. durfte ich das Zimmer dann betreten. Die Dame nahm mir mein ganzes Papierzeugs ab und meinte ob mir Englisch lieber wäre ich bejate sofort.  Sie kontrollierte dann noch einmal ob alle Papiere vorhanden sind stellte fest es fehlen wieder Kopien und bat mich diese machen zu gehen. Ich ging also wieder ins Erdgeschoss die Dame grinste schon ich bat um die nächsten Kopien und meinte dann nur, dass ich hoffe das es mein letzter Besuch gewesen sei was sie bejate. Ein durchaus positives Zeichen wie ich fand. Ich betrat also wieder den Raum mit den Kopien und Originalen, dann wurde ich gebeten vor der Kamera Platz zu nehmen, die Zeigefinger in das vorgesehene Feld zu legen und mich nicht zu bewegen. Es klackt dreimal. Anschließend werde ich gebeten auf dem vor mir liegenden Touchfeld zu unterschreiben. Danach wird mir ein kleiner Zettel gegeben mit dem ich zur Bank gehen soll und den Betrag bezahlen soll. Achso Höhepunkt der ganzen Prozedur meine „Sachbearbeiterin“ erhält zwischendurch ein Anruf auf dem Mobiltelefon und unterhält sich nun mit der Person am anderen Ende … Ich werde nur noch zur Nebensache. Bei der Bank angekommen erwartet mich die nächste Überraschung.  Ich bin nicht allein in der Bank es sind noch viele andere da ich zeige dem Sicherheitsmann meinen kleinen Zettel. Er fragt in die Runde wer der letzte sei, woraufhin sich glatt 2 melden auch schön.  Sie einigten sich aber recht schnell und ich wusste wenigstens wer vor mir dran war.
So etwas muss man erlebt haben. Die Menschen müssen größere Beträge wie Miete, Strom etc. direkt auf der Bank bezahlen. Das erklärt warum so viele dort waren. Als ich an der Reihe war erwartet mich die nächste kleine Überraschung. Ich habe den Zettel ein wenig anders verstanden und so muss ich mehr bezahlen als erwartet.  Die Dame hinter dem Schalter ist aber sehr freundlich und wünscht mir anschließend nur noch einen schönen Tag. Ich laufe wieder zurück zu dem Amt. Meine „Sachbearbeiterin“ empfängt mich, nimmt mir den Zettel, welchen ich von der Bank bekommen habe und meint nun zu mir. In einem Monat ist meine Karte fertig bis dahin muss ich ein Schreiben mit mir führen. Also NICHTS von wegen die Dokumente sind fertig, lediglich ein Dokument mehr ist dazugekommen. Für welches sie einen Monat gebraucht haben. Dies muss ich nun aber mit mir führen da es aussagt, dass ich mich bis zum 6.09.14 in der Moldau aufhalten darf. Ich bin also LEGALISIERT!!!
Ich war dennoch ein wenig geknickt und enttäuscht. Diese ganze Prozedur hat mir 2 Stunden meiner Zeit geraubt. Zurück auf Arbeit stand mir meine Enttäuschung wohl ins Gesicht geschrieben. Meine Kolleginnen fragten nach und ich erklärte ihnen was mir widerfahren ist. Sie machen mir einen Kakao fertig schmieren mir ein Brot mit Butter und meinen nur mach eine Pause, dann sieht die Welt wieder besser aus. Meine Kolleginnen sind halt einfach die BESTEN!
Beruhigt war/bin ich dennoch ist doch zwischendurch die Angst da gewesen bald ausreisen zu müssen.
Ich stelle wieder fest Papierkram ist einfach nur nervig!
Zum Mittag wird der Briefkasten geleert und Svetlana kommt grinsend auf mich zu mit 2 Briefen für mich. Die 2. Freude für diesen Tag und ich vergess den doofen Vormittag.
 Ansonsten verlief die letze Woche jedoch sehr ruhig. Ich bin jedoch froh das meine Kollegin seit heute wieder da ist!!!
Mein Wochenende war sehr schön.
Am Samstag besuchte ich Elisabeth und Lukas in ihrem Projekt. Sie arbeiten in einem Kinderheim hier in Chisnau und ich muss sagen das ist noch einmal eine ganz andere Tätigkeit zumal sie im gleichen Komplex wohnen wie die Kinder.
Es war ein sehr schöner Nachmittag und Abend die Kinder haben sogar mit mir gespielt und waren überrascht das ich lieber russisch mit ihren rede. J
Ich bewundere die beiden für ihre Geduld mit den Kindern.
Sonntag gönnte ich mir einen Besuch in einer Pizzeria. Mein Sprachkurs fiel aus und ich hatte plötzlich Zeit. Die Pizza schmeckt wirklich sehr gut. In Deutschland hätte  ich wahrscheinlich locker 20€ bezahlen müssen für das was ich gegessen und getrunken habe. Hier habe ich 4,12€ mit Trinkgeld bezahlt!
Am Abend habe ich mich mit Anna zu einem Filmfestival getroffen. Die Filme waren alle etwas strange aber es war trotzdem ein schöner Abend.
Nun bin voll dabei mein nächstes Wochenende zu planen. An welschem ich nach Odessa fahren werde um Luise zu besuchen. Ich freue mich schon wahnsinnig auf dieses Wochenende. Ein bekanntes Gesicht wiedersehen und einfach gemeinsam in die Adventszeit starten, welche doch so ganz anders werden wird.
In diesem Sinne bis bald

Becca

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