Ich bin nun
seit ziemlich genau 3 Wochen wieder zu Hause.
Wie es mir
geht und wie es mit mir weitergeht werde ich am Ende klären. Nun möchte ich
euch erst einmal von dem lang ersehnten Sommerlager berichten.
Am Montag dem
25. Juli war es endlich soweit!!! Ca. 100 Kinder warteten auf die Einteilung in
ihre Gruppen und darauf dass es endlich los geht. Es war der Wahnsinn so viele
Kinder bei uns im Hof stehen zu sehen. Es lief wie erwartet alles etwas chaotisch
und doch nach Plan. Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll. Die
Themen der 2 Wochen waren Freundschaft, Eltern und Schule. Jeder Tag wurde mit
einem kleinen Anspiel aus einem Stück von Ion Creanga „Ciresele Copilarie“ eingeleitet
wo das Tagesthema drin versteckt war. Nach dem Anspiel ging es in die 4
„Kleingruppen“ wo das jeweilige Tagesthema besprochen wurde, weil nachdenken
viel „Kraft“ braucht gab es dazu immer Kekse und Tee. Eine sehr angenehme Sache
auch für alle Helfer.J
Nach den Diskussionen ging es nach draußen für Spiele oder Wettkämpfe. Ich
dachte bis dahin ich kenne schon viele Gruppenspiele doch musste ich schnell
einsehen, dass es noch viel, viel mehr Spiele gibt und durch die Fantasie der
Kinder wurden es gleich noch einmal doppelt so viele. Aufgrund der Wärme gab es
jeweils einmal in der Woche die sogenannten Wasserspiele, damit die Kinder und
Helfer eine Abkühlung bekamen. Eine wirklich gute Sache und es blieb definitiv
keiner trocken, aber nach einem Stündchen weiteren Spielens war das auch
Geschichte und die Sachen waren wieder trocken, wenn wir gerade nicht aßen,
spielten oder diskutierten bastelten wir oder tanzten im Hof zu verschiedensten
Lieder. Wir blieben aber nicht nur auf unserem Gelände. Zweimal ging es auf
Exkursion in einen Wald wo vor allem der Gruppenzusammenhalt im Mittelpunkt
stand. Bei verschiedenen Spielen mussten die Kinder beweisen, dass sie ZUSAMMEN
arbeiten können. Für den ein oder anderen war das die größte Herausforderung
der 2 Wochen. Der Tag endete für die Kinder mit einem Kaffetrinken. Nachdem die
Kinder zu Hause waren, ging es für die Helfer noch ein wenig weiter. Wir
werteten den Tag aus und anschließend spielten wir Volleyball. Während dieser 2
Wochen hatte ich so wenig Kontakt in die „Außenwelt“ wie nie zuvor, denn der Tag
begann um 8 und endete um 8 am Abend. Ich fiel täglich nur noch in mein Bett
und schlief. Es hat täglich sehr viel Spaß gemacht war aber auch unheimlich
anstrengend. Nicht nur der Kinder wegen vor allem die Vielfältigkeit der
Sprachen war anstrengend, denn während des Sommerlagers hörte ich Rumänisch,
Russisch, Englisch, Italienisch und Deutsch. Letzeres war eine Überraschung,
denn ich hatte ein Mädchen in meiner Gruppe ihre Eltern leben und arbeiten in
Deutschland und sie lernt deutsch um ebenfalls irgendwann nach Deutschland
gehen zu können um bei ihren Eltern sein zu können. Das Schicksal vieler Kinder
in der Moldau.
Das
Wochenende zwischen den 2 Wochen war frei. Die Zeit nutzten Michaela und ich um
uns den Zoo anzuschauen. Es ist ein recht kleiner Zoo und die Verteilung der
Käfige muss nach dem Würfelprinzip gemacht wurden sein, denn während die Kaninchen
und Hasen einen recht großen Käfig haben, ist der Bär froh das er einmal im
Kreis gehen kann. Wie sich der Zoo überhaupt finanziert ist uns ein kleines
Rätsel, denn geht man in Dtl. in den Zoo bezahlt man ja mindestens 5€ wir haben
zusammen nicht einmal 2€ Eintritt bezahlt. Nun ja es ist halt etwas anderes. Den Abend ließen wir gemeinsam mit den anderen
internationalen Campusfreiwilligen ausklingen. Es war sehr interessant, denn
wir kamen aus Italien, der Türkei, Rumänien, Ukraine und wir aus Deutschland
und so wurde es ein sehr gemütlicher Abend.
Den Sonntag taten wir einfach nichts, denn die Wärme war unaushaltbar und die Kleinigkeiten die während der Woche liegen geblieben sind mussten ja auch noch erledigt werden. Ein Vorteil, dass der Markt auch sonntags geöffnet hat.
Den Sonntag taten wir einfach nichts, denn die Wärme war unaushaltbar und die Kleinigkeiten die während der Woche liegen geblieben sind mussten ja auch noch erledigt werden. Ein Vorteil, dass der Markt auch sonntags geöffnet hat.
Nach den 2
Wochen Sommerlager wo jeder Tag voll genutzt wurde war ich gespannt was mich
nun in den letzten 2 Wochen erwarten würde. Klar die Kantine lief weiter aber
die Zeit am Vor und Nachmittag was würde ich tun sollen.
Diese Fragen
wurden mir gleich am Montag beantwortet, denn es gab noch das ein oder andere
weg zu räumen, dabei war es nicht immer leicht meine (jetzige) Mentorin davon
zu überzeugen, dass man auch mal etwas wegschmeißen kann.
Ein Höhepunkt
während der letzten 2 Wochen war natürlich, dass ich meine eigentliche Mentorin
zu Hause besucht habe, denn sie hatte in der Zwischenzeit entbunden und ist nun
stolze Mama eines kleinen Matei. Worüber ich ein wenig verwundert war ist die
Wickeltechnik mit denen die Kinder sehr straff eingebunden werden, damit sie in
der Nacht nicht zucken. Sie können sich eigentlich kaum bzw. gar nicht bewegen.
Es sah schon ein wenig „grausam“ aus. Ebenfalls anders als in Deutschland ist
es das es ganz normal ist, dass sie keine eigene Wohnung haben. Sie teilen sich
eine 2 Zimmerwohnung mit noch jemand weiteren. Das meint sie teilen sich zu
dritt ein Zimmer, aber dem Kind fehlt es an nichts. Ein sehr modernes Bett,
Spielsachen etc. Die Kinder haben halt den höchsten Platz und werden von allen „verhätschelt“
so wie es hier halt auch ist.
Ein weiterer
Höhepunkt war das Fliegen. Ich hatte von Gabi vor etwas längerer Zeit den Tipp
bekommen, dass ganz in unserer Nähe ein Segelflugplatz sei. Zusammen mit
Michaela machten wir uns eines Abend auf zu diesem. Wir wurden sehr herzlich
empfangen und warteten gemeinsam mit dem Azubi auf den Chef. Das kuriose an der
Situation war, dass der Azubi mir mit einmal sein Telefon hin hielt, grinste und
sagte das eine Freundin sie kann deutsch. Ich nahm an und unterhielt mich mit
einer Studentin. Sie studiert in Frankfurt und kommt aus der Moldau und war
gerade auf Heimurlaub. Sie dachte genau wie ich der Freund erlaubt sich ein
Scherz mit uns doch dem war ja nicht so. Die Welt ist halt doch ein großes
Dorf.
Mit jedem Tag
der verging wurde einem bewusst, dass der Abschied näher kommt. Das Problem des
Packens saß einem im Nacken und doch hat man es noch weit von sich geschoben
und letztendlich am letzten Tag gepackt. Das Abschied nehmen endete ja seit
Juni nicht und mit mal war man selbst an der Reihe die Überlegung was schenkt
man den lieben Kollegen zum Abschied, es sollte etwas sein womit alle Kollegen
etwas anfangen könnten und was es noch nicht gab, machte es auch nicht
einfacher. Wir entschieden uns für die Umfunktion eines 6L Wasserkanisters.
Diesen beklebten wir mit Süßigkeiten, Tee, Kaffee und funktionierten ihn zur
Vase um. Die Kollegen freuten sich sehr darüber. Wir buken noch ein letzes mal
Kuchen für die Kollegen und dann kam es das letzte gemeinsame Mittag. Die Worte, die ich mir vorher zu recht gelegt
hatte vielen mir nicht mehr ein und doch war es ein wunderbares Mittag. Mit uns
wurden noch 2 weitere Freiwillige aus der Türkei und Rumänien verabschiedet sie
waren 6 bzw. 4 Wochen bei uns. Nach dem Essen folgte, dass letzte gemeinsame Foto
und dann ging es los das Verabschieden mit vielen lieben Wünschen und kleinen
Geschenken verließ ich am späten Nachmittag das Haus mit einem sehr
eigenartigen Gefühl im Bauch. Ich war heilfroh, dass am Abend noch der
Geburtstag von Ira (einer meiner lieben Mitbewohnerinnen) anstand und wir so
unseren letzten vollen Abend in Ruhe ausklingen ließen.
Der Freitag
(15.8.) begann für mich damit, dass ich mit den Ordensschwestern nach Orhei fuhr,
denn es war Maria Himmelfahrt und der Weihetag der Kirche in Orhei. Es wurde
ein schöner Gottesdienst und anschließend ein gemütliches Essen wo ich mit den
Schwestern in den Bereich der Priester und Ordensleute genommen wurde.
Irgendwann hieß es leider Abschied nehmen, denn ich musste ja noch packen und
der Bus fuhr 23Uhr ab. Das Packen schaffte ich aber rechtzeitig und wir waren noch
mit unseren Mädels in einem neu eröffneten Restaurant essen. Doch der letzten
der ich La revedere sagte war meine Mentorin. Ich fuhr noch einmal mit all
meinem Gepäck zu ihr um mich bei ihr zu bedanken und mich von ihr zu
verabschieden. Es war ein sehr schöner Abschied und dann ging es direkt zum
Bus. Wo Michaela bereits wartete. Gemeinsam suchten wir unseren Platz im Bus.
Der Bus fuhr wider erwartend pünktlich ab und auf ging es Richtung Constanta
unserem ersten Stopp auf unserer Rückfahrt. Viele Gedanken wirbelten einem
durch den Kopf wie wird der Urlaub, geht alles gut mit den Fahrten, bekomm ich
einen Studienplatz, wird es den neuen Freiwilligen gefallen, habe ich irgendetwas
vergessen, etc…
Wir erreichten
Constanta zur geplanten Uhrzeit am geplanten Busbahnhof und warteten auf
Marianne, gemeinsam mit ihr machten wir uns auf die Suche nach unserem Hostel.
Leider war es nicht das was wir erwartet haben und so entschieden wir uns
direkt nach Tulcea weiter zu fahren. Dort wurden wir sehr herzlich von unserer
Pensionwirtin empfangen. Sie gab uns Tipps was wir den nächsten Tag machen
können und servierte uns aller feinsten Fisch.
Den nächsten Tag (Sonntag) schlenderten wir durch Tulcea besuchten das Meereskunde Museum mit Aquarium und die Gedenksäule.
Den nächsten Tag (Sonntag) schlenderten wir durch Tulcea besuchten das Meereskunde Museum mit Aquarium und die Gedenksäule.
Montag ging
es für uns weiter nach Sulina. Sulina ist die größte Stadt im Donau Delta und liegt direkt am schwarzen Meer durch unsere
Wirtin in Tulcea hatte ich bereits eine Telefonnummer von einem aus Sulina,
durch ihn hatten wir schon auf der Fähre sehr starke Rabatte und auch die
Wirtin wo wir dann wohnten senkte den Preis für uns. Wir freuten uns in erster
Linie auf den Strand, den wir direkt aufsuchten und fluchtartig gegen 9
verließen, denn dann gehörte er den Mücken. So viele Mücken wie in dem Moment
habe ich noch nie vorher gesehen gehabt. Den nächsten Tag verbrachten wir faul
am Strand, unter dem Motto wir waren ein Jahr fleißig jetzt sind wir faul.
Mittwoch
nahmen wir dann das Angebot an und fuhren mit unserem Kapitän Nemmo in die
Tiefen des Donau Delta einfach fantastisch, viele Pflanzen, Vögel und Fische
die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Höhepunkt waren natürlich die
Pelikane, die an uns vorbeischwammen und flogen, wenn wir vorbei waren.
Traumhaft schön. Den Donnerstag nutzten wir um auch die nicht so schönen Ecken
von Sulina uns anzuschauen. Eine alte verlassene und kaputte Werft. Auf dem Weg
zurück begegneten wir wieder unserem Kapitän Nemmo er lud uns ein doch am Abend
zu seiner Runde mit zu fahren und so entschieden wir uns spontan den Abend
wieder eine Bootstour zu machen. Wir bekamen noch den Hinweis uns etwas wärmer
anzuziehen, denn der Wind wird recht frisch. Ach wenn ich vom Boot schreibe,
dann meine ich ein Ruderboot mit Motor. Mit dieser von mir lieb genannten
Nussschale machten wir uns auf zum Ende der Donau und waren dann mit mal im
schwarzen Meer. Wo die Sonne bereits am Untergehen war. Wir schipperten an der
zurzeit jüngsten Insel Europas vorbei, die nur den Pelikanen und anderen
Seevögeln bewohnt wird und befanden uns plötzlich in ukrainischem Gewässer, laut
des Kapitäns. Durch einen kleinen Kanal ging es dann wieder zurück nach Sulina.
Noch ganz begeistert von den Eindrücken machten wir uns ans packen, denn am
Freitag um 6:2o sollten wir bereits an der Fähre sein. Zur Fähre gelangten wir
wieder mit der kleinen Nussschale kein leichtes Unterfangen, wenn man überlegt
wie viel Gepäck wir dabei hatten, aber es ging alles gut und wir kamen
rechtzeitig an der Fähre an. Diese war sowieso heillos überfüllt und so ging es
dann zurück nach Tulcea. In Tulcea machten wir eine kurze Mittagspause dann
ging es zurück nach Constanta und von Constanta noch am gleichen Abend nach
Tirgu Mures. In Tirgu Mures trafen wir noch auf Karo, der wir noch fix beim Packen
halfen bevor wir noch einmal in ihr Lieblingsrestaurant gingen. Den Nachmittag
ließen wir im Garten ausklingen und dann ging es zurück zum Busbahnhof wo unser
Gepäck auf uns wartete und wir dann gemeinsam mit diesem auf unseren Bus nach
Budapest. Mit diesem ging es dann wieder über Nacht nach Budapest an der Grenze
zwischen Rumänien und Ungarn standen wir ein wenig länger, denn die Abfertigung
für die Busse hatte gerade Pause. Um 5:25 Uhr erreichten wir dann Budapest. Mit
all unserem Gepäck machten wir uns dann mit der Metro auf zum Hauptbahnhof.
Eine sehr witzige Angelegenheit 4 Mädels um halb 6 am Sonntag mit viel Gepäck
in der Metro. Wir wurden sehr amüsiert beobachtet unterwegs trafen wir eine
weitere Freiwillige. Wir waren alle heilfroh als wir den Bahnhof erreichten.
Wir mussten noch einmal Tickets kaufen, da unsere Tickets leider nicht
angekommen sind. Doch auch das klappte und so bestiegen wir um 11:20Uhr den Zug
nach Dresden. Dresden erreichten wir 19:15 Uhr mit einer kleinen Verspätung. In
Dresden wurde ich schon von Johann, Caro, Maria, Jakob, Nora, Steffi und ihrem
Freund erwartet. Ein kurzes Schnattern folgte bevor ich dann weiter zum ICE
Abschlussseminar durfte.
Das Seminar
tat sehr gut. Es war gut das Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen bevor
man ganz nach Hause kommt und natürlich noch einmal alle anderen Freiwilligen
wieder zu sehen. Das Seminar endete und meine Familie erwartete mich gemeinsam
machten wir noch ein Wochenende blau bevor es wirklich wieder ganz nach Hause ging.
Nun ja und
nun bin ich zu Hause habe nun auch die letzten Absagen für mein gewolltes
Studium der sozialen Arbeit bekommen und überleg(t)e ein wenig warum bin ich
überhaupt wieder hier?
Hier ist es kalt, es wird nur auf die Noten geschaut keinen interessiert der Mensch dahinter und das Obst und Gemüse schmeckt auch nicht.
Hier ist es kalt, es wird nur auf die Noten geschaut keinen interessiert der Mensch dahinter und das Obst und Gemüse schmeckt auch nicht.
Doch es geht
wieder bergauf.
Ich werde nun
noch einen Bundesfreiwilligendienst machen in der Uniklinik Dresden und mein
Glück zum Sommersemester noch einmal herausfordern.
Ihr seht ich
lass den Kopf nicht hängen und gebe mein bestes mich hier wieder einzuleben. Auch wenn ich in Gedanken nach wie vor noch sehr oft in meiner geliebten Moldau bin und vergleiche noch sehr oft und viel.
Dies
wird wahrscheinlich der letzte Eintrag sein. Nur die Einladung zu meinem
Vortrag wird hier noch folgen.
Deshalb danke ich an dieser Stelle allen
die mich während dieses Jahres unterstützt haben.
DANKE für all
die lieben Postkarten, aufmunternden Emails, Telefonate und Skypegespräche ich
freue mich nun alle wieder in echt zu sehen.
Auf ein
baldiges wiedersehen
Eure Becca