Es ist schon wieder eine Weile her, dass ich hier etwas von mir hören
lassen habe, deshalb möchte ich meinen heutigen freien Mittwoch nutzen um dies
zu ändern.
Warum habe ich frei?
Nein ich habe nicht schon wieder Urlaub. J
Heute ist der 19. März und da ich in
einem (wie bekannt) katholischen Haus arbeite haben wir heute frei, denn heute
ist der Hl. Joseph. Wieder ein Feiertag den ich aus Deutschland nicht kenne.
Ich bin in den letzten Wochen ein paar Traditionen begegnet, die ich von
zuhause nicht kenne.
Angefangen hat es am 28.2 als Michaela und ich auf Arbeit plötzlich ein
Ständchen von Valy (ein Seminarist) bekamen. Er überreichte uns danach eine
Blume zum anstecken, anlässlich des Frühlingsbeginn. Hier beginnt der Frühling
am 1.März traditionell trägt man deshalb ab dem 1. bis zum 31. etwas Gehäkeltes
(rot / weiß) oder eine Blume an der Kleidung um den Frühling zu begrüßen,
genannt wird dies Mărţişor. Wir
bekamen noch 2 weitere Mărțișor eins noch von einer alten Dame und das andere
vom Chef. Unser Chef erzählte uns dann auch noch eine Sage. Der Sage
noch solle jedes unverheiratetes Mädchen dieses Mărţişor um 00:00 Uhr an die Kleidung machen und dann schlafen gehen. 00:05
Uhr sollte dann der Prinz vorbeikommen. Ich bin extra wach geblieben habe es
aber verpasst das Mărţişor rechtzeitig anzubringen und deshalb kam mich kein
Prinz besuchen. ;) Michaela auch nicht und so machten wir uns am 1. März auf in
die Stadt.
Ich habe pflichtbewusst die
Blume an die Jacke geheftet und dachte damit nicht allein zu sein doch es
hatten nicht viele einen Schmuck an der Jacke.
Wir machten uns auf die Suche nach einem Fitnessstudio. Wir fanden auch
welche doch die Preise sind alles andere als erwartet. Das billigste war 30€ im
Monat das teuerste aber von uns am dichtesten 70€. Wir entschieden uns unser
Vorhaben zu vertagen.
In der Stadt war die ganze Hauptstraße von kleinen Ständen geschmückt
an denen man verschiedene Mărţişor
kaufen konnte. Ein schöner Anblick auch an den wenigen Jacken sieht es gut aus.
Am Montag auf Arbeit hatten dann aber alle Kolleginnen ein Mărţişor an der
Kleidung.
Montag und Dienstag waren in
Deutschland die Faschingstage etwas was man hier gar nicht kennt. Michaela und
ich dachten wir könnten unseren Kollegen auch mal etwas gutes tun und
beschlossen Pfannkuchen selbst zu machen. Sie waren sogar sehr lecker, aber
leider konnten sie nicht alle unserer Kollegen essen, da die Fastenzeit der
Orthodoxen bereits begonnen hatte.
In der Fastenzeit essen die
Orthodoxen kein Fleisch, kein Fisch und keine Milchprodukte, einfacher gesagt sie
essen nur das was aus dem Boden wächst. Umso verwunderter waren wir, dass am
7.3 der Tisch dekoriet wurde und alle zum Essen kamen, obwohl keiner Geburtstag
hatte.
Anlass war der Tag später
der internationale Frauentag! Ein Tag der in Deutschland keine weitere
Bedeutung hat. Hier bekamen wir von „unseren” Männern ein Ständchen und eine
Torte.Die Kinder haben sogar 3 Tage Ferien und waren fleißig am basteln für
ihre Mütter, Omas, Lehrerin und Freiwillige. J
Am Samstag wollten wir mal
wieder in die Oper. In unserem Programm stand für 16:00 Uhr ein Ballettstück
einer chinesischen Behindertengruppe. Wir haben uns voll darauf verlassen und
waren um 15:40 Uhr an der Oper. Diese sah recht dunkel aus und auch der
Kartenverkauf hatte geschlossen. Wir gingen dennoch zum Eingang. Die Dame die
am Eingang stand sagte uns nur, dass das Stück bereits um 3 begonnen hätte. Nun
ja herzlich willkommen in der Republik Moldau. Man sollte hier alles
hinterfragen. Wir machten uns noch einen schönen Nachmittag in der Stadt. Am
Abend trafen wir uns mit anderen Freiwilligen in einer Spiele bar anschließen
zogen wir weiter und es wurde ein gemütlicher Abend.
Die Woche verlief wieder
ganz normal und ich war froh, dass meine Mentorin wieder da war lag sie die
Woche vorher doch im Krankenhaus.
Am Wochenende wurden wir
spontan von Pater Stefan gefragt ob wir nicht mit nach Orheiul Vechi fahre
wollten und so machten wir uns gemeinsam mit ihm und seinen Freunden am Samstag
auf den Weg. Es war ein sehr schöner
Ausflug zumal wir sehr schönes Wetter hatten: 20°C, Sonnenschein und blauer
Himmel. Zuviel des Guten für März wie uns immer wieder gesagt wurde. Mal sehen
wie das mit dem Wetter weitergeht. Am Samstag werden wir zum Osterbasteln
gehen, organisiert vom deutschen Lesesaal und am Sonntag machen wir vielleicht
eine kleine Wanderung das wissen wir noch nicht. Ich werde natürlich berichten.
In diesem Sinne bis bald
Eure Becca